Quelle: Collage Renovabis, Fotograf: Achim Pohl
Die Diskriminierung der Roma-Gemeinschaft basiert nicht zu- erst auf ihrem etwas anderem Aussehen, sondern viel mehr auf der Armut, in der diese Bevölkerungsgruppe in Serbien, aber auch in ganz Europa, lebt.
Gemäß den Daten des Bundesamts für Migration vor einigen Jahren waren 85 % aller Asylbewerberinnen und Asylbewerber aus Serbien Roma, 10 % hatten albanische und 5% serbische Wurzeln. Viele von Rückkehrenden sind Roma, die ursprünglich im Kosovo lebten und 1998/99 von dort fliehen mussten. Migration ist eigentlich seit dem Mittelalter die Lebensweise der Roma-Gemeinschaft (meistens unfreiwillig oder erzwungen!), lange bevor sie zum globalen Phänomen wurde.
Renovabis fördert seit vielen Jahren Hilfsprojekte, um die Situation der Roma-Minderheit zu verbessern. Hauptgeschäftsführer Professor Thomas Schwartz betont dabei, wie wichtig das Lernen über Geschichte und Kultur der Roma, Bewusstseinsbildung und der Abbau von gegenseitigen Vorurteilen sei, um antiziganistische Haltungen zu überwinden.
Jelena Micovic arbeitet für die Caritas in Serbien und berichtet von den Lebensrealitäten der Roma-Gemeinschaft aus Ost- und Südosteuropa. So bekommen Sie in diesem Expertinnengespräch einen exklusiven Einblick in die nahezu unbekannte Lebenswelt, können faktenbasiert im Diskurs um Migration mitten in Europa qualifiziert mitreden und erleben zugleich ein Zeugnis des diakonischen Wirkens der Kirche.
Die Veranstaltung ist Teil einer Weiterbildung in fünf Modulen und vier virtuellen Begegnungen mit Expertinnen und Experten aus Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit.
Weitere Hintergrundgespräche sind geplant:
Sr. Prof. Dr. Birgit Weiler MMS, Brasilien
zur Beteiligung indigener Gemeinschaften an den Reformprozessen der Kirche in Amazonien
Dr. Friederike Repnik, Berlin
Beraterin auf Zeit bei agiamondo zu Entwicklungszusammenarbeit und Zivilem Friedensdienst
Dr. Sebastian Painadath SJ, Sameeksha-Ashram Kalady, Indien
zu Inkulturation und weltkirchlicher Spiritualität