FREISING. Aus den Medien hat Renovabis erfahren, dass es Vorwürfe bezüglich sexuellen Missbrauchs gegen einen früheren Projektpartner des Hilfswerkes gibt. Der aus Slowenien stammende Jesuitenpater Marko Ivan Rupnik soll gegenüber Ordensschwestern in seiner Heimat übergriffig geworden sein. Ihm wird geistlicher und sexueller Missbrauch vorgeworfen. In den Anfangsjahren des Hilfswerks Renovabis hat der renommierte Künstler, der auch in Rom wissenschaftlich tätig gewesen ist, Förderungen für Stipendien von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Osteuropa zum Studium am dortigen Institut Aletti erhalten. Das Stipendienprogramm sollte auch gegenseitiges Verständnis unter Studierenden verschiedener Konfessionen und Riten fördern. Zudem wurde 1993 die Communitas Loyola von Schwestern im Erzbistum Ljubljana in Slowenien unterstützt. Deren Exerzitienhaus wurde ausdrücklich in aktuellen Anschuldigungen gegen Pater Rupnik als Ort des mutmaßlichen Missbrauchs genannt.
Renovabis stellt klar, dass das Hilfswerk bis zu den jüngsten Veröffentlichungen nichts über die mutmaßlichen Verfehlungen seines damaligen Projektpartners gewusst hat. Hauptgeschäftsführer Pfarrer Thomas Schwartz ist über die im Raum stehenden Straftaten zutiefst erschüttert: „Bei sexuellem Missbrauch hat Renovabis eine kompromisslose Haltung.“ Gemäß seines „Schutzkonzepts zur Prävention sexualisierter Gewalt“, das auch die Partner in die Pflicht nimmt, geht Renovabis dem aktuellen Fall nach. Insbesondere sollen die Stipendiatinnen und Stipendiaten aus den Jahren 1993 bis 1995 ausfindig gemacht werden. Sie werden ermutigt, mögliche Hinweise auf unpassendes und strafbares Verhalten von Pater Rupnik zu geben. „An einem offenen Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt führt kein Weg vorbei“, macht Schwartz unmissverständlich klar. Nur so könnten Aufarbeitung gelingen und in Zukunft Straftaten vermieden werden.