In Heidelberg trafen sich Vertreter von Renovabis mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, um über die drängenden Probleme der sozialen Ausgrenzung und des Antiziganismus zu sprechen, mit denen die Roma-Minderheiten in vielen der Renovabis-Partnerländer in Mittel-, Ost- und Südosteuropa konfrontiert sind. Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats, zeichnete ein düsteres Bild der Lage und sprach von einem „System der Apartheid“, das vielerorts herrsche. Er betonte die Notwendigkeit, die Ursachen der sozialen Not und der Gettobildung zu bekämpfen.
Pfarrer Schwartz hob hervor, dass es von entscheidender Bedeutung sei, Projekte „mit“ und nicht „für“ die Roma-Minderheiten zu realisieren, um eine nachhaltige Verbesserung der Situation zu erreichen.
Der gemeinsame Besuch der Ausstellung im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in der Heidelberg Altstadt erinnerte eindringlich an die Verbrechen der Nationalsozialisten an den Sinti und Roma. Die Anerkennung dieser Verbrechen ließ im Nachkriegsdeutschland lange auf sich warten. Auch die Kirche muss sich ihrer historischen Verantwortung stellen und ihre eigene Verstrickung in dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte aufarbeiten.
Hintergrund
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma wurde im Februar 1982 gegründet und ist der unabhängige Dachverband von 19 Landes- und Mitgliedsverbänden. Er ist die bürgerrechtliche und politische Interessenvertretung der deutschen Sinti und Roma mit Sitz in Heidelberg. Der Zentralrat setzt sich ein für die gleichberechtigte Teilhabe der Sinti und Roma in Politik und Gesellschaft und den Schutz und die Förderung als nationale Minderheit.
- Webseite: zentralrat.sintiundroma.de