Tag 1 - Abflug
Wir trafen uns vor dem Abflug nach Georgien am Flughafen mit unserem Betreuer und Projektleiter Thomas Pinker von der Jugendstelle Ottobrunn zur gemütlichen Einstimmung auf unsere gemeinsame Reise. In dem 3,5 stündigen Nachtflug wurden wir bestens versorgt. Um 4 Uhr morgens kamen wir in Tiflis an und bezogen unser Hostel.
Tag 2 - Tiflis
Nachdem wir uns vom Flug erholt hatten, starteten wir um 12 Uhr zum Mittagessen mit typisch georgischen Speisen. Zunächst erkundeten wir Tiflis rund ums Hostel auf eigene Faust. Bei der Stadtführung sahen wir den alten und den neuen Stadtteil von Tiflis mit Sehenswürdigkeiten wie der „Mutter von Georgien“ oder dem Künstlerflohmarkt. Mit der Seilbahn fuhren wir auf einen der vielen Berge rund um Tiflis und hatten einen wunderbaren Ausblick auf die ganze Stadt. Ausklingen ließen wir den Abend zuerst ganz bayerisch im Hofbräuhaus und später in einem georgischen Lokal, wo wir uns über die Erlebnisse und ersten Eindrücke in Georgien noch einmal austauschten.
Tag 3 - Achalziche und Vale
Nach einem gemütlichen Frühstück wurden wir mit einem Kleinbus von Tiflis nach Achalziche gebracht. Abstecher machten wir auf dieser Fahrt an zwei Kirchen (Jvari Kirche und Mtsvane Kloster), beide außergewöhnlich schön gelegen. Gut gefallen haben uns vor allem die unterschiedlichen Landschaften. Pfarrer Mischa Surmava, unser Begleiter aus Achalziche/Vale für die nächsten Tage, empfing uns recht herzlich an unserem Hostel in Achalziche, wo wir uns erst einmal stärken durften. Danach ging es nach Vale, wo rund 60 Kinder auf uns warteten: Wir fanden zahlreiche freudige Kinder mit Deutschlandfahnen vor, die uns gespannt Fragen stellten und uns ein traditionelles Kirchenlied vorsangen. Pfarrer Mischa zeigte uns seine Kirche und lud uns anschließend zu Kaffee und Tee ins Pfarrheim ein. Zum Schluss erkundeten wir die Festung Rabati in schönster Abendstimmung.
Pfarrer Mischa bekam vor ein paar Jahren das Angebot als Priester nach Deutschland zu gehen, er entschied sich jedoch dafür in Georgien zu bleiben. Wir durften einen kleinen Einblick in seine Arbeit in der Pfarrgemeinschaft gewinnen und sind der Meinung, dass er damit die richtige Entscheidung getroffen hat.
Tag 4 - Vale
Der heutige Tag war der bisher vielleicht intensivste unserer Reise. Am Vormittag besuchten wir wieder die Gemeinde von Pater Mischa und stiegen mit den dortigen 60 Kindern und Jugendlichen in einen gegenseitigen Intensiv-Sprachkurs ein. Während sie uns Sätze wie „ich liebe dich“ auf georgisch beibrachten, führten wir sie in das bayerische Vokabular von „Servus“ bis zum klassischen „Oachkatzerlschwoaf“ ein. Nachdem wir mit den Kindern noch einige gemeinsame Spiele gespielt hatten, zeigte uns Pater Mischa das Caritas-Projekt in Vale – eine Art Nachmittagsschule für Kinder und Jugendliche jedweder Konfession und Nationalität. Nach dem Mittagessen führte der Pater uns zu einem vergleichbaren Projekt in seiner vorherigen Gemeinde in Arali. Beide Projekte beeindruckten vor allem durch die große Beliebtheit bei den Kindern, das motivierte und nette Lehrpersonal und den großen Effekt der eingesetzten Mittel. Pater Mischa erzählte, dass diese Projekte im doch angespannten Dialog zwischen Katholiken und orthodoxer Mehrheit ein wichtiges Mittel darstellen, um Brücken zu bauen.
Im Anschluss konnten wir das beeindruckende Höhlenkloster Vardzia besichtigen. Den Abend ließen wir bei einem Abendessen mit Jugendlichen der Gemeinde von Pater Mischa ausklingen, bei dem wir unseren neuen Freunden bei einem Kickerturnier die Grenzen ihrer Fähigkeiten aufzeigen mussten.
Tag 5 - Kloster Safara
Der Tag begann in aller Frühe mit einem gemeinsamen Besuch des Klosters Safara. Anschließend fuhren wir mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Vale zurück zum Pfarrzentrum. Dort hatte Pfarrer Mischa eine deutsch-georgische Messe vorbereitet, zu der wir deutsche Lieder und Fürbitten beisteuerten. Nach einem kurzen Mittagessen verabschiedeten sich die Kinder der Gemeinde mit einer zuvor einstudierten Show mit traditionellem Tanz und Gesang von uns.
Danach brachen wir in Richtung Schwarzes Meer auf: Der Weg auf Kiesstraßen durch die Berge des kleinen Kaukasus war lang und holprig, dafür wurden wir jedoch durch einen beeindruckenden Ausblick - auf 2600 m Höhe bis in den großen Kaukasus hinein - entschädigt. Als wir endlich gegen Mitternacht bei den schillernden Casinos in Batumi ankamen, waren wir alle erschöpft und froh über eine kühle Dusche und ein weiches Bett.
Tag 6 - Schwimmen im Schwarzen Meer
Am Morgen starteten wir früh, um den Tag mit Schwimmen im Meer zu begrüßen, bevor die lange Fahrt nach Tiflis begann: Durch die verschiedenen Klimazonen fuhren wir einmal quer durch fast das komplette Land und kamen abends in Tiflis an unserer letzten Unterkunft an. Dort ließen wir unsere Reise ausklingen, gingen gemeinsam noch einmal georgisch essen und unterhielten uns bis tief in die Nacht hinein über unsere Erlebnisse in Georgien.
Tag 7 - Abschied
Um 8.30 Uhr brechen wir auf, unser Ziel ist die Sameba-Kathedrale (Dreifaltigkeitskirche), die auf dem Eliasberg thront und seit 2004 das Stadtbild maßgeblich prägt. Sie ist 84 Meter hoch, fasst 15.000 Menschen und ist damit eine der größten orthodoxen Kirchen der Welt. Die Glocken wurden in Deutschland gegossen und imitieren den georgischen mehrstimmigen Klang. Für die georgischen Christen ist diese Kathedrale der wichtigste Wallfahrtsort im Land. Die Frauen in unserer Gruppe bedecken, wie erfordert, ihr Haar mit einem Tuch, bevor wir in die Kirche eintreten.
Am Flughafen, nach dem Einchecken, nutzten wir die Zeit für einen Rückblick und ein abschließendes Gebet. Unser Fazit: Alle waren begeistert von den Erlebnissen, vom Land und den Begegnungen. Es war eine gelungene Fahrt.