Basisinfo
- Offizieller NameRepublik Polen (Polnisch: Rzeczpospolita Polska)
- Fläche/Einwohner312.685 km²
38.746.310 (2024) - HauptstadtWarschau - 1.798 Mio. Einwohner (2023)
- Volksgruppen96,9% Polen; 1,1% Schlesier; 0,2% Deutsche; 0,1% Ukrainer (2011)
- SprachenPolnisch (Amtssprache), Schlesisch
- Religionen84,6% katholisch, 1,3% orthodox; 0,4% protestantisch; 0,3% andere; 13% nicht spezifiziert (2022)
Religion und Kirche
Katholiken ca. 87,2% (rd. 70% Praktizierende), Polnisch-Orthodoxe etwa 1,3%, Protestanten ca. 0,4%, andere (u.a. Zeugen Jehovas, die Altkatholischen Mariaviten, Pfingstler, Adventisten, Juden und Moslems – u.a. die Tataren bei Białystok) und solche, die keine spezifischen Angaben zur Religionszugehörigkeit machten, rd. 10,8%
Seit dem Zweiten Weltkrieg und der Westverschiebung Polens ist das Land fast einheitlich katholisch. Die heute polnischen Regionen Niederschlesien, Lebus (Ost-Brandenburg), Westpreußen, Hinterpommern und das südliche Ostpreußen waren vor der Vertreibung der ansässigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg mehrheitlich evangelisch-lutherisch. Die ab 1945 aus Oberschlesien und dem Ermland ausgesiedelten deutschen Bevölkerungsteile waren demgegenüber ebenso wie die dort neuangesiedelte polnische Bevölkerung mehrheitlich katholisch.
Ein besonders hohes Ansehen in Polen besitzt Papst Johannes Paul II. (1920-2005), der vor seiner Papstwahl als Karol Wojtyła Erzbischof von Krakau war und eine bedeutende politische Rolle während des Zusammenbruchs des Ostblocks inne hatte.
Projektförderung
Die Zusammenarbeit mit Polen liegt im gegenseitigen Interesse. Da Polen unter uns Deutschen während der Weltkriege besonders zu leiden hatte, stellt die deutsch-polnische Versöhnung eine bleibende Herausforderung dar. Renovabis versucht, Interesse für die unterschiedliche geschichtliche und kulturelle Erfahrung unserer Nachbarn zu wecken.
Förderschwerpunkte sind die katholischen Schulen und Hochschulen, sowie die Erwachsenenbildung. Letztere steht in engem Zusammenhang mit der Unterstützung der katholischen Laienverbände.
Auch nach dem EU-Beitritt Polens profitieren viele Menschen nicht von den Folgen des wirtschaftlichen und politischen Transformationsprozesses. Gerade in strukturschwachen ländlichen Gebieten gibt es zahlreiche Langzeitarbeitslose und viele Menschen, die an Suchterkrankungen leiden. Kinder haben gerade in diesen Gebieten einen erschwerten Zugang zu Bildung.
Renovabis fördert die Kirche bei ihrem Anliegen, besonders den schwächeren Gliedern der Gesellschaft zu helfen, wie z.B. Menschen ohne Obdach, Häftlinge und Haftentlassene, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderungen und Pflegebedürftige. Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt bei der sozialen Sicherung sowie im Bereich der Aus- und Weiterbildung der Ordensfrauen.
Zwar kann Renovabis in Polen grundsätzlich keine Bauprojekte fördern, in besonderen Fällen (z.B. für die kleinen griechisch-katholischen Diaspora-Gemeinden) sind aber Ausnahmen möglich.
Durch Kontakte mit orthodoxen Diözesen versucht Renovabis zudem den ökumenischen Dialog zu fördern.
Hintergrundartikel
Polen in der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven
Polen war Thema der Ausgaben 4/2005, 1/2011 und 3/2016 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP), die vierteljährlich von Renovabis und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken herausgegeben wird.
Inhalt, Beschreibung und alle Beiträge von Heft 3/2016 (Polen in Europa)
Inhalt, Beschreibung und alle Beiträge von Heft 4/2005 (Polen und Deutschland – Nachbarn in Europa)
Bestellung der Hefte per E-Mail an owep@renovabis.de bzw. unter +49/(0)8161/5309-71.
Zudem können Sie diese Artikel im Volltext lesen:
- Andrzej Kaluza (2024): Filmkunst in Polen als Ausdruck gesellschaftlicher Debatten
- Thomas Urban (2024): Die polnische Ostgrenze als neuer Konfliktfall
- Zuzana Stuchlíková (2022): Die veränderte Rolle der Visegrád-Staaten
- Markus Krzoska (2020): „Der Freiheit reinster Sohn“. Tadeusz Kościuszko als polnischer Nationalheld
- Jerzy Maćków (2020): Polens politische Unruhe
- Joanna Szymańska-Bica (2020): Ein religiöses und nationales Heiligtum Polens: das Paulinerkloster in Tschenstochau
- Szymon Stułkowski (2019): Bedeutung und Ziele religiöser Bildung in Polen
- Marcin Wiatr (2019): Alte Antworten auf neue Fragen? Bildungspolitik in Polen und der Ukraine
- Michael North (2019): Schauplatz nordeuropäischer Geschichte: Die Ostsee
- Karolina Wigura (2018): Flüchtlinge in Polen. Die Angst vor den Fremden ohne Fremde
- Robert Żurek (2018): Europäische Dimension der deutsch-polnischen Versöhnung
- Manfred Deselaers (2018): Auschwitz – ein Ort der Versöhnung?
- Dagmar Heller (2018): Versöhnung in Europa – Ein ökumenisches Projekt der Kirchen in Belarus, der Ukraine, Polen und Deutschland
- Michael Albus (2018): Der Sprung über die Schatten der Vergangenheit. Der Briefwechsel der polnischen und deutschen Bischöfe 1965 – der Appell der polnischen Bischöfe 2017 (Dokument)
- Gabriele Lesser (2017): Polen auf dem Weg zur IV. Republik
- Markus Nowak (2017): Der Helle Berg mit der Schwarzen Madonna: Tschenstochau als Gedächtnisort der polnischen Geschichte
- Marcin Wiatr (2016): Blickwinkel verändern oder einmal hin und zurück …
- Irena Wiśniowska (2016): Aus der Ukraine über Russland nach Polen
- Testimonials (2016): Junge Menschen aus sechs Ländern äußern sich zu Religion, Glaube und Kirche
- Marek Zając (2016): Eine Generation sucht neue Wege. Jugend und Religion in Polen
- Stefan Garsztecki (2016): Polen und Europa: nur eine Zweckgemeinschaft?
- Agata S. Nalborczyk (2015): Der Islam – eine traditionelle polnische Religion? Die muslimische Minderheit in Polen