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Estland

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Ostsee-Strand mit riesigen Findlingen
Im Laheema-Nationalpark in Estland: Der Strand und die Ostsee sind übersät mit riesigen Findlingen, die von den Gletschern in der Eiszeit dorthin transportiert wurden.
Quelle: Lysy (CC BY-SA 3.0)
Meteoriten-Krater auf der estnischen Insel Saaremaa
Auf der estnischen Insel Saaremaa liegt der Kaali-Krater - Relikt eines Meteoriteneinschlags vor etwa 4000 Jahren.
Quelle: Pt (CC BY-SA 3.0)

Religion und Kirche

Ein Großteil der Esten ist heute konfessionslos. Religion spielt nur noch für eine Minderheit der Bevölkerung eine Rolle. Traditionelle Religion der Esten ist der christliche Glaube in der Form des protestantischen Luthertums, wie er in Skandinavien weit verbreitet ist. Dennoch ist die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche (EELK) eine quasi offizielle Kirche (üblich ist beispielsweise die Abhaltung von Gottesdiensten zu Parlamentseröffnungen) und ihr Erzbischof die Zentralfigur der estnischen öffentlichen Religion. Die EELK dominiert auch die relativ umfassende Theologenausbildung in Estland (in Tartu an der Universität und in Tallinn an der Kirchlichen Hochschule). Heute bekennen sich weniger als 30 Prozent der Bevölkerung als Mitglieder in christlichen Kirchen beziehungsweise Glaubensgemeinschaften.

Daneben gibt es kleinere Gemeinden sonstiger protestantischer, jüdischer und islamischer Gemeinschaften. Die zehn bedeutenden christlichen Kirchen und Gemeinschaften haben sich im Rat Christlicher Kirchen Estlands zusammengeschlossen. Eine Besonderheit bilden die etwa 5.000 Altorthodoxen die seit dem 18. Jahrhundert vor der Verfolgung im russischen Kernland in die Randgebiete des Russischen Reiches flohen. Am estnischen Ufer des Peipussees gibt es zahlreiche von Altorthodoxen bewohnte Dörfer. Kleinere Gemeinden gibt es auch in Tallinn und Tartu.

Estland hat keine eigene katholische Diözese, aber zum ersten Mal seit 1941 wieder einen residierenden katholischen Bischof: Philippe Jourdan wurde am 11. September 2005 zum Bischof ge­weiht und fungiert als Apostolischer Administrator in Tallinn. Die ca. 5500 Gläubigen (0,5% der Bevölkerung) gehören zu fünf Pfarreien, die insgesamt von neun Diözesan- und fünf Ordenspriestern betreut werden. Außerdem sind in Estland aktuell 19 Ordensfrauen pastoral aktiv.
In der Stadt Tallinn selbst gibt es auch eine kleine sehr aktive, ukrainische griechisch-katholische Gemeinde.

Die Kirche von Sillamäe
Die katholische Kirche von Sillamäe - eine Kleinstadt im Nordosten Estlands - liegt direkt an der Ostsee. Die salzige Seeluft und gelegentliche Stürme greifen die Gebäude sehr an und machen immer wieder Renovierungsarbeiten nötig.
Quelle: Angelika Schmähling
Blick in den Innenraum der Kirche von Sillamäe
Deshalb unterstützt Renovabis die Instandhaltung des Gebäudes. Hier der Blick in den Innenraum der Kirche, in der die etwa hundert Gemeindemitglieder beten.
Quelle: Angelika Schmähling

Projektförderung

Die katholischen Strukturen in Estland sind klein, deswegen liegt die jährliche Förderung bei nur ca. 100.000 €. In den ersten Jahren nach dem Ende der Sowjetunion hat Renovabis zum Wiederaufbau der pastoralen Infrastruktur (Kirchen, Pfarrhäuser, apostolische Administratur) beigetragen, diese Phase ist abgeschlossen. Obwohl die Katholiken eine Minderheit sind, gibt es eine große katholische Schule in Tartu und in Tallinn mit dem St. Michael-Kollegium ein ganzes Netzwerk der Kirche nahestehender Schulen. Diese Bildungseinrichtungen haben großen Zulauf, so dass Renovabis schon verschiedene Erweiterungsbauten gefördert hat. Priester und Ordensschwestern erhalten regelmäßig eine finanzielle Unterstützung als Beitrag zu ihrem Lebensunterhalt.

Hintergrundartikel

Estland in der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven

Die baltischen Staaten waren Thema von Ausgabe 1/2006 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP), die vierteljährlich von Renovabis und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken herausgegeben wird. Inhalt, Beschreibung und alle Beiträge des Heftes. Bestellung des Heftes per E-Mail an owep@renovabis.de bzw. unter +49/(0)8161/5309-71.

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  • Referent: Johannes Nüßer, Kontakt
  • Sachbearbeitung: Renata Sink, Kontakt
Inhalt erstellt: 03.08.2016, zuletzt geändert: 14.11.2024

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