Wieso Albanien?
Albanien ist als Reiseland kaum bekannt und es ist spannend, etwas zu entdecken was in unserer Wahrnehmung so fern scheint - obwohl es von München aus näher liegt als beispielsweise Spanien. Unsere Renovabis-Kollegin Daniela Schulz begann ihren Urlaub auf Korfu - die griechische Insel liegt sehr nah an Albanien und kann gut mit dem Flugzeug erreicht werden. Dann ging es für weitere 8 Tage in den Süden Albaniens: nach Saranda, Butrint, Syri i Kaltër, Gjirokastra und Berat.
Anreise
Mit einem Charterflug ging es von München nach Korfu (gut 1 Stunde und 40 Minuten Flugzeit) und von dort mit einer Fähre nach Saranda. Die Überfahrt dauert mit dem Schnellboot eine halbe Stunde. Es gibt noch eine weitere (Auto-)Fähre, die 1,5 Stunden unterwegs ist. Im Süden Albaniens gibt es kein Zugnetz, aber die Städte sind untereinander recht gut mit Bussen verbunden. Es fahren öffentliche Busse (sehr günstig) und Taxibusse, ebenfalls günstig. Wenn man nicht sicher ist: einfach die Einheimischen fragen, die Verständigung hat mit englisch oder deutsch meistens funktioniert. Es gibt oft einen zentralen Ort für die Abfahrt der Busse und Verkaufsschalter für Langstrecken- Tickets. Oft zahlt man auch einfach im Bus.
Übernachtung
Es gibt in vielen Hotels kostenloses WLAN und dann ist es ein Leichtes, sich im Internet über mögliche Unterkünfte zu informieren und sie zu buchen. In Korfu buchte ich ein Hotel in Saranda, das war ein Hotel direkt an der Uferpromenade, in Gjirokastra schlief ich in einem familiengeführten Bed&Breakfast und in Berat in einem charmanten kleinen Hotel, jeweils mitten in der historischen Altstadt. Hilfreich bei der Suche sind Webseiten wie www.tripadvisor.com und www.bedandbreakfastworld.com.
Die Gastgeber waren auf ausländische Gäste eingestellt und absolut hilfsbereit. Es gab mal eine Süßspeise, ein Glas Bier, Zeit für Gespräche und immer Hilfe, wenn es darum ging, die Abfahrtzeit von Bussen für die Weiterfahrt herauszufinden. Die Preise für ein Doppelzimmer lagen bei 25 bis 30 Euro mit Frühstück; in der Touristenhochburg Saranda waren es knapp 50 Euro in einem Hotel in bester Lage.
Eindrücke
Die Bucht von Saranda ist zugebaut mit Hotel- und Apartmentanlagen, das fand ich zunächst schon gewöhnungsbedürftig. Dennoch kann man hier gut seinen Urlaub beginnen: die Infrastruktur ist gut, das Essen ausgesprochen lecker, das Meer klar und es weht eine angenehme Brise. Abends flanieren zahlreiche Menschen über die Strandpromenade, essen gegrillte Maiskolben, lassen sich porträtieren, …Natürlich gibt es Bars, aber meinem Eindruck nach gibt es in Saranda keinen Tourismus, der den billigen Alkoholkonsum in den Mittelpunkt stellt. So ist die Atmosphäre angenehm entspannt. In erster Linie ist Saranda ein Urlaubsort für albanische Familien. Rund 15 Kilometer weiter südlich liegt der Ort Ksamil, der einige sehr schöne Badestrände hat (als Ort selbst aber nicht unbedingt sehenswert).
Wunderschön ist die Quelle „Blue Eye“ Syri i Kaltër, etwa eine halbe Stunde mit dem Bus von Saranda entfernt. Der unten genannte Reiseführer beschreibt gut, wie man dort hingelangt. Dort gibt es ein Restaurant mit einer ins türkisfarbene Wasser gebauten Terrasse – das sind so die Momente, in denen man überlegt, ob man von dort wirklich wieder weg muss...
Gjirokastra und Berat
Gjirokastra und Berat sind Museumsstädte und gehören zum UNESCO-Welterbe. Nicht grundlos! Dass und wie Menschen richtig steil am Hang bauen können, kann man sich dort gut ansehen - Probleme mit Treppensteigen sollte man jedoch nicht haben. In Gjirokastra kann man verschiedene alte Häuser aus osmanischer Zeit auch von innen besichtigen. Die Häuser wirken wie kleine Festungsanlagen mit ihren dicken Mauern und hoch angebrachten Fenstern; ihre Dächer sind überwiegend mit Steinplatten belegt.
Berat ist fast noch steiler, die Gassen noch enger, der Burgberg noch höher. Dort ist der Besuch des Onufri-Museums sehr zu empfehlen. Hier finden sich Werke des Ikonen-Malers Onufri, ein orthodoxer Geistlicher des 16. Jahrhunderts, der als bedeutendster Ikonenmaler dieser Zeit in Südosteuropa gilt. Auch die filigran geschnitzte Ikonostase (mit schönen Details, wie Trauben essenden Drachen) in der Kathedrale von Berat ist sehr sehenswert!
Es stimmt übrigens, was man immer hört: dass in Albanien die Automarke “Mercedes” so beliebt sei. Gefühlt ist jedes zweite Auto ein Mercedes, oder sogar mehr? Jedenfalls habe ich noch nie so viele gesehen wie dort: nahezu alle Typen und Baujahre sind im Straßenbild zu finden.
Wie war das Essen?
Lecker! Es war nichts dabei, was mir nicht geschmeckt hat. Ich esse überwiegend fleischlos und habe immer etwas Gutes gefunden: Tomaten- und Gurkensalate, gefüllte Paprika, Schafskäse in allen Varianten (kalt, gegrillt, gebraten, mariniert, …), Oliven, frittierte Reisfrikadellen, gute Pasta, Pizza und Risottos.
Welchen Reiseführer hast du dabei gehabt?
Das Buch: „Reise Know How Albanien: Reiseführer für individuelles Entdecken“ von Meike Gutzweiler. Sehr hilfreiches Buch, kleinere Fehler (z.B. Webadressen stimmen nicht immer) kann man gut verschmerzen. Ein Kauderwelsch-Sprechführer ist sinnvoll, denn natürlich spricht nicht jeder deutsch oder englisch. Allerdings sprechen die Jugendlichen oftmals Englisch und es gibt immer wieder Menschen, die Deutsch sprechen, weil sie zeitweise in Deutschland gearbeitet haben. Italienisch, Griechisch und Französisch sind auch Sprachen, bei denen eine Chance zur Verständigung besteht.
Weitere Infos zu Albanien
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